Herzlich willkommen auf meiner BAUREIHEN-Seite. In lockerer Folge moechte ich die eine oder andere Baureihe vorstellen. Doch was ist eine Baureihe? Die Vorlaufradsätze erhalten arabische Ziffern Eine 1 oder A bedeutet ein Radsatz, eine 2 oder B zwei, eine 3 oder C demzufolge drei Radsätze, D vier, E fünf und schliesslich F sechs Radsätze. Bewegliche Radsätze erhalten einen Apostroph hinter der Bezeichnung, also 2’C1’ bedeutet demzufolge zwei Vorlaufradsätze, die beweglich angeordnet sind, drei Treibradsätze (fest) und ein Nachlaufradsatz (beweglich). Einzelradsatzgetriebe Lokomotiven (z. B. Elloks) erhalten ein kleines o dahinter, also Bo’Bo’ kennzeichnet eine Lokomotive, die jeweils zwei bewegliche Radsätze mit Einzelradsatzantrieb (Einzelachsantrieb) hat. Diese Radsatzfolge wiederum kennzeichnet den Einsatzzweck, abhängig von dem Durchmesser der Treibräder. Lokomotiven mit grossen Rädern sind schneller, aber nicht so zugkräftig, sie werden daher meist für Schnellzüge verwendet. Lokomotiven mit mittelgrossen Rädern sind vorwiegend für Personen- und leichte Güterzüge geeignet; solche mit kleinen Rädern dagegen fuer Güterzüge und Rangieraufgaben. Bei den modernen Lokomotiven trifft das nicht mehr zu, hier gelten andere Gesetze. Da geringe Raddurchmesser zu hohe Umdrehungen bei hohen Geschwindigkeiten zur Folge haben, glaubte man früher, dieses nicht in den Griff zu bekommen, heute mit elektronischen Ueberwachungen etc. ist das kein Problem mehr. So haben alle Lokomotiven der Baureihe 01 - unten auf dem Foto gut zu erkennen - die Radsatzfolge 2`C1`, unabhängig von der Betriebsnummer. Denn der Baureihen- Nummer 01 folgt die Betriebsnummer, zum Beispiel 006. Das ist dann meist die 6. Lokomotive dieser Serie. |
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Nun gibt es natürlich mehrere Lokomotiven mit einer identischen oder ähnlichen Radsatzfolge. Diese unterscheidet das deutsche System durch Hunderter oder Tausender Nummerngruppen. Bleiben wir bei der Baureihe 01. Da bis 1938 die Lokomotiven 01 001 bis 01 232 gebaut wurden, wären theoretisch für die geplante Stromlinienlokomotive die nächste frei Nummerngruppe 01 301 gewesen, doch man wollte höher hinaus und bezeichnete sie als 01 1001 und folgende. Nun kamen die Erfinder dieser Baureihen auf eine weitere findige Lösung. Die Lokomotiven 01 001 bis 232 (später bis 241) wurden als 01.0-2 bezeichnet, oder als 01 hoch 0-2, vereinfacht auch 01 hoch 0 also 010-2 oder 010. Die Reichsbahn-Reko-Loks demzufolge als 01.5 oder 015. Die Stromlinienlokomotiven als 0110 oder 01.10. Die Baureihenbezeichnung aber enthält noch mehr Informationen für Eingeweihte. So sind die geraden Anfangsziffern (dazu zählt auch die Null) Einheitslokomotiven, die ungeraden Länderbahnlokomotiven. Doch dieses System wurde durchbrochen, da es nicht genügend frei Baureihengruppen gab oder derjenige, der die Baureihe festlegte, geschlafen hatte (z.B. Baureihe 71 Neu, obwohl 63 oder 69 noch frei gewesen wäre). Die Schnellzuglokomotiven (Gattung S) haben die Bezeichnungen 01 bis 19 erhalten, davon waren die 01 bis 10 Einheitslokomotiven und ab 13 bis 19 Länderbahnlokomotiven. Die Baureihe 97 fasst alle Zahnradlokomotiven (Gattung Z) zusammen, Die Gattungsbezeichnung Früher (und heute bei einigen Lokomotiven) ist ein Gattungszeichen angebracht worden, was wiederum auf die Gattung (siehe vor) zurückgeht, aber weitere ergänzende Angaben hat. So hat die 01 das Gattungszeichen S36.20. S bedeutet Schnellzuglokomotive, die 36 bedeutet 3 angetriebene Radsätze, die 6 dann die Gesamtzahl der Radsätze, die 20 die Radsatzlast (früher Achsdruck, in der DDR- Literatur fälschlich als Achsfahrmasse [! - ein idiotischer Begriff - !] bezeichnet (kann die Achse fahren und eine Masse bilden? - aber wir wollen doch nur wissen, welche Belastung oder Last oder Masse die Achse oder der Radsatz auf die Schiene bringt, also auch im Stillstand, nichts mit fahren [das wäre eine dynamische Kraft, die in Newton zu messen wäre]. Also die Radsatzlast oder der Achsdruck wird in Tonnen gemessen. Er stellt den höchsten Wert dar, den irgendein Radsatz aufbringt. Da gibt es auch Toleranzen, aber die interessieren uns zur Zeit nicht. Also bedeutet die 20 bei S36.20 dann 20 Tonnen Radsatzlast. |
Hier ein Beispiel einer Führerhausbeschriftung an der Museumslok 01 005: |
Aber bleiben wir bei der Baureihe 01. Unten ist ein Foto der 001 199-9 mit Computer- Nummer zu sehen, bei der DB wurde bei den Dampfloks eine 0 vorgesetzt, bei Elloks eine 1, bei Dieselloks eine 2, eine 3 bei Rangier-Kleinloks, eine 4 bei elektr. Triebwagen, eine 6 bei Dieseltriebwagen, eine 7 bei Dienstfahrzeugen, 8 und und 9 sind Bei- und Steuerwagen bei elektr. und Dieselfahrzeugen. |
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Die oben abgebildete 01 0535-3 trägt bereits ihre Computer-Nummer, diese wurden bei der DB ab 1968 und bei der DR ab 1970 eingeführt. |
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Hier die Beschriftung der 99 222. Links am Wasserkasten die Untersuchungsdaten und Bremsangaben, rechts die Gewichtsangaben, das Bremsgewicht, der Inhalt des Wasser- und Kohlekastens. In der Mitte die Angaben wie oben. Das Dreieck beim Gattungszeichen sieht zwar lustig aus, ist aber überflüssig, da es bei Schmalspurbahnen andere Profile gibt (dieses hat die DR erfunden), und jede Bahn ihr eigenes Profil hat (nur wenn es Tunnel oder enge Durchfahrten gibt). |
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