BAUREIHE 99590 |
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Zur Baureihe 99 zählen ein Vielzahl von Schmalspurlokomotiven bzw. wie es früher hieß: Kleinbahnlokomotiven. Daher haben sie auch das Gattungszeichen K bekommen. Da Kleinbahn- oder Schmalspurlokomotiven nicht in so großen Serien gebaut worden sind, mussten zur Unterscheidung in Unterbaureihen hier nicht Hundertergruppen, sondern Zehnergruppen genommen werden, das heißt, die Baureihe 99.00 oder 9900 enthält die Lokomotiven 99 001 bis 010 (tatsächlich gab es nur 99 001 bis 005), 99 011 war demnach Baureihe 99.01 oder 9901! Es ist natürlich nicht möglich, hier im Internet alle Unterbauarten ausführlich zu besprechen, dafür habe ich nicht genügend Platz. So hatte ich vor, auf CD die entsprechenden Beschreibungen herauszugeben. Aber da hierfür nur eine Vorbestellung einging, habe ich das Projekt fallen gelassen. Es tut mir leid, aber ... Als Beispiel habe ich die Baureihe 99590 unten dargestellt. In dieser Form erscheinen auch die anderen Lokomotivsteckbriefe. Hinzu kommen - nach Verfügbarkeit - weitere Bilder zum Ausbelichten oder Nachbearbeiten. |
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Klaus D. Holzborn Lokomotiv-Steckbrief Baureihe: 99590 Die Lokomotive 99 5906 Entwicklung und Bau Die Lokomotive mit der heutigen Betriebs-Nummer 99 5906 erweckt bei grobem Hinsehen, es wäre die sechste Lokomotive und eine Schwester der anderen Harzquerbahn-Lokomotiven 99 5901–5905. Das einzige, was diese mit ihren ”Schwestern” gemeinsam hat, ist die Bauart: Alle Lokomotiven gehören zur Bauart Mallet. Mallet-Lokomotiven besitzen zwei Triebwerke. Das jeweils hintere Triebwerk ist fest im Rahmen, das vordere dagegen seitlich verschwenkbar angeordnet. Die Lokomotive 99 5906 hat auch einen anderen Ursprung, sie stammt nämlich aus einer Serie, die die Heeresfeldbahn bei der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe anfertigen liess. Insgesamt sieben schwere meterspurige Mallet-Lokomotiven wurden 1918 unter den Fabrik-Nummern 2050–2056 ausgeliefert, doch der Krieg war bei der Auslieferung schon vorbei (sie hätten die Nummern HF 94 bis HF 100 bekommen sollen). Daraufhin, irgendjemand musste die Lokomotiven ja bezahlen, veräusserte die Heeresfeldbahn sie an deutsche Schmalspurbahnen. Und da die Heeresfeldbahnen gerade von der Nordhausen-Wernigeröder Eisenbahn (NWE) zu Kriegsbeginn fünf Mallet-Lokomotiven beschlagnahmt hatten, übernimmt die NWE eine der sieben Lokomotiven, weil sie sie bezahlen muss. Denn von den zwölf bis zum Jahre 1901 beschafften Mallets sind nur noch sieben im Harz vorhanden. Die Lokomotive erhält ab 1920 die Betriebsnummer 41 in zweiter Besetzung; die Erstbesetzung, eine 1‘D1‘-Henschel-Lok, war ebenfalls 1914 von der Heeresfeldbahn beschlagnahmt worden. Von den anderen sechs Karlsruhe-Lokomotiven ist heute nur noch ein Exemplar in der Schweiz bei der Museumsbahn Blonay–Chamby (ex Mittelbadische Eisenbahn) vorhanden. Die Lok 41 bewährt sich bei der NWE und wird zusammen mit den anderen Mallets (den späteren 99 5901 bis 5905) eingesetzt. Einsatz und Ausmusterung Als Einzelgänger hat die Lokomotive 41 das Glück, in vielen Bauteilen und in der Bedienung den anderen Mallets zu ähneln, so fällt sie bis auf ihr abweichendes Äusseres auch nur Eingeweihten auf. Zwar ist ihr Kessel länger und auch ihre Gesamtheizfläche ist grösser, dafür ist der Kesseldruck auf 12 bar eingestellt, was sie wiederum leistungsmässig von den anderen trotz grösserem Kessel kaum noch abweichen lässt. Sie bleibt auf der Stammstrecke zwischen Nordhausen und Wernigerode und auf der Stichstrecke zum Brocken so lange im Einsatz, bis die Neubaulokomotiven (Baureihe 9923 ) im Jahre 1957 den Gesamtbetrieb hier übernehmen. 1950 reiht sie die Deutsche Reichsbahn in ihren Bestand als 99 5906 ein. Sie gelangt 1958 zusammen mit den anderen Mallets von der Harzquer- zur Selketalbahn (Gernrode–Harzgerode, heute von Quedlinburg bis Hasselfelde), nach Fertigstellung des 1945 abgebauten Stückes ist ab 1983 auch Hasselfelde wieder einer ihrer Endbahnhöfe. Beheimatet wird sie in Gernrode, eine Aussenstelle von Wernigerode Wt (Westerntor). Angeschrieben an den Lokomotiven ist stets Wernigerode. 1993/94 wird die Harzquer- und Brockenbahn ebenso wie die Selketalbahn privatisiert, die neue Gesellschaft heisst Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Die Lokomotive 99 5906 erhält im Jahre 1996 nach längerer Abstellzeit wieder eine Aufarbeitung und steht seitdem wieder für Sonderfahrten, aber an bestimmten Tagen oder zu besonderen Anlässen auch zu Planzugfahrten, zur Verfügung. Konstruktionsmerkmale Kessel: Genieteter Langkessel aus zwei Schüssen mit 3600 mm Abstand zwischen den Rohrwänden, Feuerbüchse und Stehbolzen aus Stahl, der grosse Dom enthält den Ventilregler, Ackermann- Sicherheitsventile am Führerhaus (ursprünglich Ramsbottom), zwei 80 l selbstansaugende Dampfstrahlpumpen dienen zur Kesselspeisung. TECHNISCHE DATEN Lokomotive |
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